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Kaltblutkörung in St. Märgen bei bestem Herbstwetter

03.11.2022

Körungssieger 2022 wird der braune Rasputin

Rasputin v. Rotenberg a.d. StPr./LSt. Armada v. Leonhard/Modus/Dirk Z. Werner Blattert, Bonndorf; B. Haupt- u. Landgestüt Marbach, Gomadingen

Fotograf: Doris Matthaes

St. Märgen (PZV BaWü). Die Hengstaufzüchter scheinen den bei den Winterversammlungen vorgetragenen Appell des Ehrenvorsitzenden Karlheinz Eckerlin, eine staatliche Anzahl von Kaltbluthengsten zur Körung vorzustellen, ernst genommen zu haben. Das Körlot mit 17 gemeldeten und 15 vorgestellten Hengsten - 14 Schwarzwälder und ein Freiberger Hengst -  fiel in diesem Jahr sehr erfreulich aus. Die Weißtannenhalle war entsprechend gut besetzt, das Zuschauerinteresse bei angenehmen Herbsttemperaturen groß. So bot die Anzahl der vorgestellten Hengste sowohl den Hengstaufzüchtern, den anwesenden Züchtern als auch der Körkommission einen guten Vergleich zur Auswahl der künftigen Vererber. Im Anschluss an die Körung wurde den Zuschauern noch ein kleines, meistens von Kindern und Jugendlichen gestaltetes Schauprogramm geboten, als Ersatz für die beim Rossfest aus Witterungsgründen abgesagte Show.
Der Körkommission bestehend aus dem Verbandsvorsitzenden Edwin Schuster, dem Ehrenvorsitzenden Karlheinz Eckerlin, dem Rassevertreter Klaus Tritschler und Zuchtleiter Manfred Weber stellten sich zwölf Schwarzwälder Kaltbluthengste aus dem Jahrgang 2020 sowie zwei ältere bereits leistungsgeprüfte Schwarzwälder Hengste und ein dreijähriger Köraspirant der Rasse Freiberger. Acht Hengste erhielten ein positives Körergebnis, vier Hengste wurden prämiert.
Den Körungssieger stellte in diesem Jahr wieder das Haupt- und Landgestüt Marbach. Der von Werner Blattert gezüchtete braune Rasputin, Sohn des Rotenberg und der StPr./LSt. Armada von Leonhard überzeugte Kommission und Zuschauer mit bestem Rassetyp, Ausstrahlung, Körperharmonie und beeindruckendem Gangvermögen.  Verbandspräsident Edwin Schuster würdigte den Körungssieger bei der Besprechung der gekörten Hengste und zeichnete den Züchter Werner Blattert mit der FN-Plakette in Silber, den Hengst mit Siegerschärpe, Junghengstprämie und Ehrenpreis aus.
Den Reservesieger stellte Familie Ebert aus Abtsgmünd, die den von Mansuet Rißler gezüchteten Rossato als Fohlen erwarb, aufzog und ihn zur Körung vorstellte. Dieser von Mansuet Rißler aus der StPr./LSt. Jedina Violee von Vogt gezüchtete Sohn des Rubiniero zeigte sich typvoll aufgemacht, mit viel Rasseadel und maskuliner Ausstrahlung. Auch er wurde mit der Prämienschärpe ausgezeichnet. Der Ehrenpreis der IG Kaltblut wurde durch die Vorsitzende Andrea Hahn überreicht.
Dritter im Bunde der Prämienhengste war der von Sebastian Lemberger vorgestellte und von Christina und Alfred Laubis gezüchtete Dunkelfuchs Douglas von Domingo aus der LSt. Gretel von LVV Modem. Er überzeugte die Kommission aus dem Lot der vorgestellten Hengste mit gutem Rassetyp, raumgreifenden Bewegungen in den Grundgangarten und mit ausgeglichenem Interieur während der gesamten Vorstellung.
Aus dem Haupt- und Landgestüt Marbach kommt mit Fürstenberg ein weiterer gekörter und prämierter Hengst. Der von Hartmut Fürst aus der StPr./LSt. Fürst´s Ronja von Ravel gezüchtete Sohn des Elitehengstes Federsee, wechselte als Fohlen in die Aufzucht nach Marbach. Er rückte sich mit gutem Rasseadel, maskuliner Präsenz und lockeren Bewegungen in Trab und Galopp in den Blickpunkt.  
Mit dem kräftigen, gut entwickelten und trabfreudigen Dorin von Domingo erhielt ein weiterer Hengst aus privater Aufzucht ein positives Körergebnis. Der von der ZG Müller/Escher gezüchtete und ausgestellte Hengst stammt aus der LSt. Gretel von LVV Modem.
Ein positives Körergebnis erhielt auch der mit schönem Gesicht ausgestattete Ramiro, Sohn des Rotenberg und der StPr./LSt. Pina, einer Tochter des bundesprämierten ehemaligen Landbeschälers Wilder Retter. Der von Arnold und Carina Schütz gezüchtete und vom Haupt- und Landgestüt Marbach ausgestellte Hengst sammelte vor allem bei seiner Vorstellung in der Halle positive Punkte mit viel Dynamik in der Bewegung.
Aus dem fernen Seebad Bansin von der Insel Usedom angereist war der Ramstein-Sohn Rambo von der Waldoase. Mütterlicherseits geht er auf die LSt. Janika Maylie von Montan zurück. Ein im Rahmen kompakt aufgemachter und mit guten Interieurwerten aufwartender Hengst, der sich mit guten Grundgangarten vorstellte. Züchter und Aussteller Reinhold und Erika Bickmann freuten sich über das positive Körergebnis.
Über das positive Körergebnis ihres Hengstes Waldsee freuten sich auch Roland und Birgit Finsterwald. Er entspringt einer Anpaarung des Körungs- und Leistungsprüfungssiegers Weissenbach und der StPr./LSt. Natascha Rosalie von Riemer, der Mutter des frisch gekürten Bundessiegers beim Schwarzwälder Kaltblut Von Baden. Ein gut proportionierter und mit viel Rasseadel aufgemachter Hengst, der sich mit fleißigen Bewegungen vorstellte.

Die gekörten Hengste der Kaltblutkörung St. Märgen 2022

Rasputin – SchwK – Braun, *05.04.2020 – Siegerhengst; Junghengstprämie
v. Rotenberg a.d. StPr./LSt. Armada v. Leonhard/Modus/Dirk
Z. Werner Blattert, Bonndorf; B. Haupt- u. Landgestüt Marbach, Gomadingen
Maße: 152/189/22
Bei diesem braunen Hengst aus der seltenen Stutenlinie der Afra, Sohn des Rotenberg und der StPr./LSt. Armada von Leonhard passt alles. Im mütterlichen Pedigree vereint er die Gene der Elitehengste Modus, Dirk und Moritz. Ein Hengst mit sehr auffälliger Silhouette, sehr gut entwickelt, äußerst typvoll und harmonisch mit beeindruckender Rassenobless und viel maskuliner Persönlichkeit. Seine gute Körperkonstruktion setzt er gekonnt in groß angelegte, taktsichere, raumgreifende und stets elastische Bewegungen um. Ein sehr schön herausgebrachter Hengst in der erhaltenswerten braunen Farbe mit sehr angenehmem und ausgeglichenem Interieur. Als brauner Siegerhengst und prämierter Hengst kann er die Erhaltung der braunen Farbe in der Schwarzwälder Kaltblutzucht wirkungsvoll unterstützen.

Rossato – SchwK – Dunkelfuchs, helles Langhaar, *23.05.2020 – Reservesieger; Junghengstprämie
v. HPH LH Rubiniero a.d. StPr./LSt. Jedina Violee v. Vogt/Montan/Direkt
Z. Mansuet Rißler, Biederbach; B. Familie Klaus Ebert, Abtsgmünd
Maße: 149/191/22
Ein sehr typvoll aufgemachter Sohn des Rubiniero aus der Stutenfamilie der Jungsuse. Über die Mutter, die StPr./LSt. Jedina Violee vereint er die Gene der Elitehengste Vogt und Montan. Ein typvoller Hengst mit gutem Rasseadel ausgestattet, gut konstruierter Vorhand und recht guter Oberlinie. Die Grundgangarten zeigt er taktsicher, den Schritt mit gutem überfußen, den Trab mit Antritt und Aufrichtung, den Galopp geregelt und schon erkennbar bergauf gesprungen. Ein im Umgang angenehmer Hengst, dem man eine etwas straffere Fesselung der Vorhand wünschte.

Douglas – SchwK – Dunkelfuchs, helles Langhaar, *30.04.2020 - Junghengstprämie
v. HPH Domingo a.d. StPr./LSt. Heide v. LVV Modem/Moritz/Dayan
Z. Christina und Alfred Laubis, Titisee-Neustadt; B. Sebastian Lemberger, Eschlkam
Maße: 151/192/21
Douglas von Domingo führt sowohl väterlicher als auch mütterlicherseits das Blut des Freibergers Dayan und fußt auf der Stutenfamilie der Heckenrose von Müller. Ein typvoller, gut entwickelter Hengst mit passendem Rahmen und schöner Farbe, raumgreifendem, elastischem Schritt mit deutlichem überfußen. Er präsentierte sich im Trab locker und leichtfüßig, im Galopp raumgreifend mit bereits guter Balance. Ein gut herausgebrachter und während der gesamten Vorstellung sehr umgänglicher Hengst.

Fürstenberg – SchwK – Dunkelfuchs, helles Langhaar, *06.04.2020 - Junghengstprämie
v. EH Federsee a.d StPr./LSt. Fürst´s Ronja v. Ravel/Modus/Wido
Z. Hartmut Fürst, Aalen; B. Haupt- u. Landgestüt Marbach, Gomadingen
Maße: 153/189/22
Fürstenberg aus der Stutenfamilie der Fanny von Metall, Sohn des Elitehengstes Federsee führt über seine staatsprämierte Mutter im fallenden Pedigree die Hengste Ravel, Modus, Wido und Hauenstein. Ein ausdrucksvoller im guten Rassetyp stehender Hengst mit gut gewinkelter Schulter und harmonischer Oberlinie, den Schritt zeigt er taktsicher und fleißig, auffällig sind die stets lockeren und schwungvollen Bewegungen in Trab und Galopp. Ein gut herausgebrachter und vorgestellter Hengst mit angenehmem Temperament.


Dorin – SchwK – Dunkelfuchs, helles Langhaar, *17.04.2020
v. HPH Domingo a.d LSt. Gretel v. LVV Modem/Dirk/Merian
Z.+B. ZG Müller/Escher, Oberrot
Maße: 152/183/21,5
Mit Dorin erhielt ein weiterer Sohn des Domingo ein positives Körergebnis. Er geht auf die Stutenfamilie der Gerlinde zurück. Ein kräftiger Hengst mit maskulinem Ausdruck und gutem Kaliber, gut konstruierter Vorhand und stabilem weitgehend korrektem Fundament. Seinen Bewegungshöhepunkt hat er im Trab mit energisch abfußender Hinterhand, guter Vorhandaktion und gutem Raumgriff, der Galopp ist taktsicher, den Schritt wünschte man sich ergiebiger.

Ramiro – SchwK – Dunkelfuchs, helles Langhaar, *18.04.2020
v. Rotenberg a.d. StPr./LSt. Pina v. Wilder Retter/Max/Militarist
Z. Arnold u. Carina Schütz, Villingen-Schwenningen; B. Haupt- u. Landgestüt Marbach, Gomadingen
Maße: 149/192/22
Ramiro von Rotenberg fußt auf dem Stutenstamm der Pechsträhne und führt auf der Mutterseite die Gene der Hengste Wilder Retter, Max, Militarist, Miliar, Dynamit, Deuto und Mittler. Großmutter Pamela war auf der Bundeskaltblutschau als Reservesiegerstute erfolgreich. Ein sehr kräftiger, kompakter jedoch in der Halsung etwas überladen wirkender Hengst mit gutem Rasseadel und großem Auge, langer schräger Schulter und gut bemuskelter Hinterhand; der Hengst präsentiert sich in der Bewegung mit kraftvoll abfußender, gut unter den Schwerpunkt fußender Hinterhand und viel Raumgriff.

Rambo von der Waldoase – SchwK – Dunkelfuchs, helles Langhaar, *31.03.2020
v. Ramstein a.d. LSt. Janika Maylie v. Montan/Direkt/Retter
Z.+B. Reinhard und Erika Bickmann, Seebad Bansin
Maße: 148/186/21
Mit Rambo wurde ein weiterer Hengst aus der Stutenfamilie der Jungsuse gekört. Auf der Mutterseite führt er die Gene der Elitehengste Montan und Retter, seine Großmutter die Elitestute Diana von Direkt bescherte der Zucht zwei Bundessiegerhengste und fünf Staatsprämientöchter. Rambo zeigte sich als kompakter Hengst mit maskulinem und gutem Rasseadel, gut konstruierter Vorhand und recht harmonischer Oberlinie, die Fesselung wünschte man sich straffer, den Schritt präsentiert er gelassen und taktsicher, im Trab gefällt das energische Abfußen der Hinterhand und die Bergaufbewegung, die Galoppsprünge sind taktischer und räumend. Ein Hengst mit angenehmem Interieur.

Waldsee – SchwK – Dunkelfuchs, helles Langhaar, *20.03.2020
v. LH Weissenbach a.d. StPr./LSt. Natascha Rosalie v. Riemer/Dachsberg/Moritz
Z.+B. Roland und Birgit Finsterwald
Maße: 149/189/21
Waldsee ist ein Sohn des Körungs- und Leistungsprüfungssiegers Weissenbach und der zweimaligen Teilnehmerin an der Bundeskaltblutschau der StPr./LSt. Natascha Rosalie und Halbbruder zum frisch gekürten Bundessiegerhengst Von Baden. Die mütterlichen Gene führen zu den Elitehengsten Riemer und Moritz und zur Stutenfamilie der Nixe. Ein elegant wirkender Hengst mit ausgewogenen Proportionen, viel Rasseadel und gut konstruierter Schulter, die Bewegungen in Trab und Galopp sind fleißig und taktsicher, der Schritt ist eifrig. Ein im Temperament ansprechender Hengst dem man noch mehr Losgelassenheit in seinen Bewegungen wünscht.

Text: Manfred Weber, Zuchtleiter Kaltblut/Kleinpferde