Am Impfen führt kein Weg vorbei
Wer, wie, wann, womit?
Die Frage nach dem Warum dürfte geklärt sein. Auch wer impfen soll, ist leicht zu beantworten: der Tierarzt. Vom Pferdebesitzer oder -halter, der den Auftrag geben muss, einmal abgesehen, ist der Tierarzt der wichtigste Mann, wenn es um das geht, was man neudeutsch Impfmanagement nennt. Er ist es auch, der das Wie, Wann und Womit zu entscheiden hat. Nebenbei bemerkt ist er wohl auch der einzige, der das kann. Denn so simpel, wie man sie sich gemeinhin vorstellt und wie sie leider auch oft gehandhabt wird, ist sie nicht, die Sache mit dem Impfen. Spritze aufgezogen, rein ins Pferd, Impfschutz garantiert? Mitnichten! Man impft nicht einfach mal so im Vorbeigehen, dazu ist der Eingriff ins Immunsystem des Tieres zu gravierend. Zu einer korrekten Impfung gehört zunächst einmal die Feststellung der Impffähigkeit des Pferdes, also eine Untersuchung. Darüber hinaus muss der Tierarzt wissen, was mit dem Pferd geplant ist, also alles, was für das Tier Streß bedeuten könnte. Denn dann darf auch ein gesundes Pferd auf keinen Fall geimpft werden! Traurigstes Beispiel: Es gibt wohl kaum einen größeren Streß im Pferdeleben als das Absetzen des Fohlens von der Mutter. Trotzdem findet oft zusätzlich auch noch die erste Impfung statt. So schützt man Fohlen nicht, so macht man sie krank. Auch längere Transporte, Schauen, Turniere und ähnliches stressen das Pferd. Die Impfintervalle sind groß genug, dass die Impfung und andere außergewöhnliche Belastungen zeitlich nicht zusammenfallen müssen (siehe Tabelle).
Schließlich zum Womit: Auch wenn der eine oder andere mit einem bestimmten Impfstoff gute Erfahrungen gemacht haben mag, bestehen sollte man nicht auf einem Präparat. Die Viren sind heimtückisch, nicht nur, daß sie nicht zu sehen und äußerst zäh sind, wenn es ums Überleben geht, sie verändern sich auch noch ständig. Deshalb müssen auch die Impfstoffe ständig angepaßt und weiterentwickelt werden. Was heute gut ist, ist morgen vielleicht nur noch bedingt wirksam. Auch darüber weiß der Tierarzt Bescheid. Deshalb sollte die Wahl des Impfstoffes auch ihm überlassen bleiben.
1. Teil-Grundimmunisierung | 2. Teil-Grundimmunisierung | Auffrischungsimpfungen | |
Influenza-Impfung | zweimal im Abstand von 4 bis 6 Wochen (Toleranzgrenze 8 Wochen) | 6 Monate nach 1. Teilimpfung (Toleranzgrenze 8 Monate) | alle 6 Monate (Toleranzgrenze 12 Monate) |
Herpes-Impfung | Nach Herstellervorgaben | 6 Monate nach 1. Teilimpfung (Toleranzgrenze 8 Monate) | alle 6 Monate (Toleranzgrenze 12 Monate) |