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Nachwuchsarbeit und Motivation im Ehrenamt

12.02.2025

Der Pferdezuchtverband Baden-Württemberg lud die Zuchtvereine zu einem Workshop nach Marbach ein.

Die regionalen Bindeglieder zwischen den einzelnen Züchtern und der Verbandszentrale in Marbach sind die 33 Pferdezuchtvereine im Land. Im Jahr 2024 wurden sie per Satzungsänderung zu Verbandsorganen und sind damit deutlich gestärkt. Weiterhin hat seit letztem Jahr jeder Pferdezuchtverein, neben den Delegierten, sein eigenes Stimmrecht in der Verbandsvertreterversammlung. Der Workshop in Marbach stand unter dem Motto „Motivation im Ehrenamt“ und „Nachwuchsarbeit“. Ziel der Einladung war es, Gedanken und Ideen zu diesen beiden Schwerpunkten auszutauschen, zu beraten, zu diskutieren und sich somit gegenseitig zu motivieren. 28 Zuchtvereine waren der Einladung gefolgt und hatten rund 50 Vertreter zum Workshop geschickt.  
Gastreferent Lukas Vogt, Präsidiumsmitglied des Pferdesportverbandes Baden-Württemberg, gab einen Einblick in die aktuelle Entwicklung aus der Sicht des Sportverbandes. Er stellte die zahlreichen Maßnahmen und Aktivitäten im Jugend- und Nachwuchsbereich dar. Die Vereine sind kleiner geworden, jedoch insgesamt stabil. Rückläufig ist die Ausbildung, nur wenige Absolventen in der Fachrichtung Reiten üben ihren Beruf nach der Ausbildung weiter aus. Problem sind die fehlenden Trainer, wo kein Trainer ist, fehlt auch der Nachwuchs. Im Turniersport fehlt der Nachwuchs hauptsächlich bei den Junioren. Insgesamt sind nur 5% der organisierten Pferdesportler Turnierreiter. Ergänzend zu dem eigentlichen Workshop Thema berichtete er kurz über die Schulpferdeinitiative von Sport- und Zuchtverband. Die Nachfrage nach Reitunterricht ist momentan größer als das Angebot. In den Vereinen fehlen Lehrpferde. Hier setzt der Pferdezuchtverband an. Am 5. April findet in Marbach ein Schulpferdecasting statt, hier sollen für den Schulbetrieb geeignete Pferde gefunden werden und eine Schulpferdebörse den Kontakt zwischen Käufer und Verkäufer herstellen.  
Lisa Banzhaf, Jungzüchtersprecherin für etwa 100 Jungzüchter im Zuchtverband, stellte die Aktivitäten der Jungzüchter vor. Mittendrin, statt nur dabei, ist das Motto der Jungzüchter, bei denen alle Jugendlichen mit Freude am Pferd mitmachen können. Ulrike Schätzle, ehemalige Jungzüchtersprecherin, gab den Ratschlag die Jungzüchter in die Jahresarbeit des Zuchtvereins einzubeziehen und, dass es kein Standardrezept für die Gewinnung von Jungzüchtern gibt. „Man muss seine Komfortzonen verlassen“ gab sie zu bedenken.
Anschließend wurden in kleineren Arbeitskreisen zu den Themen interne und externe Kommunikation, Vielfalt Pferd, Nachwuchsarbeit, Neumitglieder gewinnen und Ehrenamtler motivieren sowie Kooperationen gearbeitet. Die Ideen und Ergebnisse wurden anschließend im Plenum vorgestellt und sollen den Vereinen dienen, ein attraktives Jahresprogramm zu gestalten, neue Mitglieder zu gewinnen und vor allem den Altersdurchschnitt im Verein zu senken, um auch mittel- und langfristig gut aufgestellt zu sein. Text: K/E