DSP Sattelkörung mit regionaler Ponykörung 2025
Ergebnis
Hengstqualitäten im Doppel
Die Verkündungen der heiß ersehnten Körurteile der Sattelkörung sowie der regionalen Ponykörung bildeten einen weiteren Höhepunkt des Marbacher Wochenendes. Dabei zeigten sich beeindruckende Kandidaten.
Mit dem Marbacher Wochenende stand noch einmal ein echtes Highlight im Kalender des baden-württembergischen Pferdesport- und Zuchtjahres. An diesen Tagen stand das Haupt- und Landgestüt Marbach mitsamt dem vielfältigen Programm im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Dabei waren sowohl die DSP-Sattelkörung als auch die regionale Ponykörung zentrale Bestandteile des Events. Als wohl wichtigste Höhepunkte, sind beide Körungen für die Zucht in Baden-Württemberg von großer Bedeutung. Von der Pflastermusterung über das Freilaufen und Freispringen bis hin zur Vorstellung der Hengste der Sattelkörung unter dem Sattel zeigten sich vielversprechende Körkandidaten.
Auch wenn das Körlot der DSP-Sattelkörung zwar in Summe nicht zu umfangreich besetzt war, konnte es doch durch Qualität glänzen und bildete erneut einen Höhepunkt des Marbacher Wochenendes. Trotz des Eindrucks, dass die Anzahl der vorgestellten Hengste gering scheint, ließ sich doch ein erfreulicher Trend feststellen. So hatte sich das Lot im Vergleich zum Vorjahr sogar verdoppelt. Ganze zehn Kandidaten waren anlässlich der Sattelkörung nach Marbach angereist und stellten sich der fachmännischen Beurteilung der Körkommission.
Vier Mal positiv
Von ihnen konnten vier Hengste überzeugen und sich das positive Urteil abholen – zwei von ihnen wurden sogar mit einer Prämie belohnt. Besonderen Eindruck hinterließ der DSP-Hengst San Severinus vom Seefrieden (Kat.-Nr. 102) aus der Zucht von Barbara Seibert. Der vierjährige dunkelbraune Sohn des Si Senor M aus einer Cassone-Mutter überzeugte unter dem Sattel mit viel Ausdruck und Harmonie. Trotz etwas kompakter Mittelhand zeigte er sich großrahmig, mit guter Schulterpartie, solidem Fundament und einem lockeren, gleichmäßig schreitenden Schritt. Im Trab punktete er mit geschmeidiger Mechanik, gutem Abdruck und klarer Rahmenerweiterung in den Verstärkungen. Seine Galoppade war nahezu sehr gut: bergauf, kraftvoll aus der Hinterhand und stets ausbalanciert. Diese Leistung machte ihn nicht nur zum Prämienhengst, sondern auch zu einem Favoriten für die anschließende Auktion.
Die zweite Prämie erhielt der Mecklenburger Schimmelhengst Du Mont, ein 2022 geborener Sohn des Diaron aus einer Cellestial-Mutter aus der Zucht von Olaf Missfeldt. Der ansprechende Schimmelhengst präsentierte sich im Seitenbild noch etwas jugendlich, zeigte sich dennoch mit gut entwickeltem Körper, kräftiger Oberlinie und charmantem Kopf. In der Bewegung überzeugte er durch taktklare, raumgreifende Gänge: im Schritt mit deutlichem Vor- und Überfußen, im Trab leichtfüßig mit aktivem Hinterbein und im Galopp bergauf, geschmeidig und gut ausbalanciert. Besonders in der Springgasse zeigte er Vermögen und überlegte Technik, was seine Prämierung rechtfertigte. Auch die beiden weiteren positiv gekörten Hengste aus dem Springlager stellten ihre Qualität unter Beweis: Charlemagne, ein Holsteiner von Charthago Blue aus der Zucht von Albert Klos, sowie Coca Balou B, ein Sohn des Cornet‘s Carpaccio RT aus der Zucht von Rudolf Bühner. Auch diese beiden bei der Sattelkörung gekörten Hengste wurden im Rahmen der Auktion zugeschlagen.
Qualität im Kleinformat
Neben der Sattelkörung bot das Marbacher Wochenende auch in diesem Jahr den passenden Rahmen für die regionale Ponykörung. Besonders erfreulich war das sowohl quantitativ als auch qualitativ sehr gut aufgestellte Lot. „Aufgrund des gesteigerten Vermarktungsangebots an Ponys ist ein größeres Interesse zu beobachten. Das machte sich bemerkbar – sowohl zur Auktion als auch zur Körung“, freute sich Kaltblut und Kleinpferde-Zuchtleiter Manfred Weber über den großen Andrang. Ganze 23 Ponyhengste wurden zur Körung angemeldet, davon 16 Sport- und sieben Robustponys. Von den vorgestellten Ponyhengsten erhielten zehn das positive Körurteil – sieben Reitponys, vier mit Prämienanwartschaft sowie drei gekörte Ponys der Robustrassen. Weber resümierte zufrieden: „Das ist ein ordentliches Ergebnis, womit wir zufrieden sein können – besonders mit der Qualität der gekörten Ponyhengste.“
Bei den Reitponys war besonders einer auf der Überholspur: New Forest-Hengst Hedgefond, der sowohl als Siegerhengst der Sportponys sowie als gekörter Prämienanwärter hervorging. Der 2021 geborene Hattrick Royal Flush-Esse Golden Bigwig Sohn aus der Zucht von Veronika Stetter (Erbach) konnte besonders von sich überzeugen: „ein komplett stimmiger und überzeugender Körungssieger“, fasste Torsten Große-Freese, Zuchtleiter und Fachberater des Landesverbands Bayerischer Pferdezüchter, die Beurteilung der Körkommission zusammen. Der typvoll und harmonisch aufgemachte Hengst mit maskuliner Präsenz steht auf korrektem Fundament und verfügt über drei ausgeglichene, taktsichere, raumgreifende Grundgangarten und sehr gutes Springvermögen.
Außerdem wurde Nobel Star HDL v. Nuno-Top Vidal (Z.: Heinrich u. Dagmar Loheide) neben dem Sieger als Prämienanwärter gekört. Und auch die beiden weiteren Prämienanwärter sorgten für berechtigtes Aufsehen. Zum einen war das Giroux, ein Hengst aus der Zucht von Wolfgang Geißler von Gold Garant-Hilkens Black Delight WE abstammend. Zum anderen konnte Nabisco die Körkommission von sich überzeugen. Der Neverland WE-Dimension AT NRW-Nachkomme stammt aus der Zucht von Kirsten Küper. Darüber hinaus erhielten Steendieks Circus Maximus (v. Steendieks Chilli Willi-Nemax), Draisaitl (v. D-Gold AT NRW-Golden West) und Cute Wilmerich SH (v. FS Clarimo-Dance Start AT NRW) die positiven Körurteile.
Und nicht nur die Sportponys konnten mit ihren Qualitäten überzeugen. Aus der Riege der Robustponys setzte sich der Fuchshengst Turnina‘s Leroy als Sieger durch. Aus der Zucht und im Besitz von Silvia Eberhardt-Müller stammt der 2022 geborene Welsh-B, gezogen aus Wildzang‘s Time Life-Wildzang‘s Rodrigo. Durch typvolle Ausstrahlung, korrekte Proportionen sowie ein energisches, aktionsreiches Bewegungspotenzial: „in der Freispringgasse mit guter Einstellung, gutem Rhythmus, guter Übersicht und gutem Vermögen“, überzeugte er die Körkommission. Darüber hinaus erhielten auch Beat Star v. Clus, ein Deutsches Classic Pony v. Kara‘s Black Supreme Captain–Grande (Z.: Ralf Grober, B.: Ilka Zimmerer) sowie Anluc La Le Lu, ein Welsh-A v. Leandro-Templedruid Myth (Z. u. B.: Kristine Lehmann) die positiven Körurteile.
Sowohl bei den Warmblütern als auch Ponys gingen tolle Hengste aus den Körungen hervor. (Text: Nele Marie Hörster / Reiterjournal)