Zuchtschau der Pfalz-Ardenner
Kraft und Kaliber bei den Hengste, Stuten und Fohlen
Der Pferdezuchtverband Baden-Württemberg veranstaltete am 20.8.2022 auf der Anlage der Familie Bischoff in Dörrmoschel bereits zum dritten Mal eine Zuchtschau für die gefährdete Rasse des Pfalz-Ardenner Kaltbluts. Sie ist Voraussetzung für die Gewährung der Zuchterhaltungsprämie durch das Land Rheinland-Pfalz. Die Anlage der Familie Bischoff war wieder bestens vorbereitet, das Wetter ideal, obwohl auch in dieser Region Regen bitter nötig wäre. Erfreut zeigte man sich über das gute Zuschauerinteresse.
Fohlenschau
Am Vormittag präsentierten sich bei der Fohlenschau je vier Pfalz-Ardenner Fohlen und Ponyfohlen. Die Richter bestehend aus Hans-Willy Kusserow, Maria Tizzano und Zucht-leiter Manfred Weber prämierten zwei Pfalz-Ardenner Fohlen mit der begehrten Goldplakette. Der ebenfalls anwesende stellvertretende Verbandsvorsitzende Eberhard Class war beeindruckt vom Engagement der Pony- und Pfalz-Ardenner Züchter.
Holger Bossong stellte bei den Pfalz-Ardenner Fohlen zwei mit Gold prämierte Fohlen. Siegerfohlen war ein Hengstfohlen von Eldorado aus der StPr.St. Hera vom Gorrhof das sich in allen Merkmalen sehr gut präsentierte. Ein sehr typvoll aufgemachtes Fohlen mit großen Linien, viel Ausstrahlung, energischem Schritt und immer taktsicheren, lockeren bergauf gerichteten Trabbewegungen. Das zweite Gold wurde an ein Stutfohlen von Rivero aus der fünfjährigen Hakuna Matata vergeben. Ein langbeiniges Fohlen mit sicherem Rassetyp und energischen und kraftvollen Bewegungen in Trab und Galopp. Mit Spitzensilber bewerteten die Richter ein Stutfohlen (Wel.D) von Reuschbachhofs Golden Hero aus der Zucht der Zuchtgemeinschaft Heim, das sich mit sehr typvoller Aufmachung, viel Ausdruck, gutem Format und fleißigen Bewegungen präsentierte.
Zuchtschau Pfalz-Ardenner Kaltblut
Das Ausstellungslot der Pfalz-Ardenner fiel in diesem Jahr mit zwei vorgestellten Hengsten, zehn Stuten und einer Stutenfamilie etwas geringer aus als im Vorjahr, die Qualität der ausgestellten Pferde beeindruckte dennoch. Gerichtet wurde die Schau von Hans-Willy Kusserow von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz und dem baden-württembergischen Zuchtleiter Manfred Weber, alle ausgestellten Pferde erhielten erste Verbandspreise.
Die fünfjährige Hakuna Matata vom Gorrhof, Tochter des Eldorado und der StPrSt. Hera vom Gorrhof aus der Zucht und dem Besitz von Holger Bossong stand an der Spitze der Klasse der jüngeren Stuten. Sie behauptete bereits zum dritten Mal in Folge diese Klasse und wurde im Endring als Gesamtsiegerin ausgewählt. Eberhard Class, stellvertretender Verbandsvorsitzender übergab zusammen mit dem Hausherrn Sven Bischoff Siegerschärpe und Ehrenpreise. Eine Stute mit sehr guter Typprägung, sehr schönem Rasseadel, gutem Format und raumgreifenden und fleißigen Bewegungen. Den zweiten Platz sicherte sich die dreijährige Palatinates Cassiopeiae von Edmann aus der LSt. Ciara aus der Zucht von Ilona Böhmer. Eine noch sehr jugendlich wirkende harmonische Stute mit klarem Fundament, sicherem Schritt und fleißigem Trab.
Die Klasse der sechsjährigen und älteren Stuten führte die dreizehnjährige Mona Lisa, ei-ne Tochter des Wargo und der StPr./LSt. Mary-Anne vom Katharinenhof von Crie als Sie-gerin an. Im Endring sicherte sie sich den Reservesieg. Eine mit gutem Rahmen und schönem Gesicht ausgestattete Stute mit sicherem Rassetyp, großen Körperpartien und taktsicherem Bewegungsablauf in Schritt und Trab. Die Stute stammt aus der Zucht von Klaus und Birgit Schnebele und ist im Besitz von Birgit Schnebele die sich über die Schärpe für den Klassesiegsichtlich freute. Die von Stephanie Gerhardt ausgestellte elfjährige Michel-le-Mary vom Katharinenhof sicherte sich in der älteren Klasse den Reserveplatz. Die Wargotochter gefiel mit schöner Typprägung, gut konstruierter Vorhand, kräftigem Funda-ment und überzeugte mit gelassenem und raumgreifendem Schritt und energischem immer lockerem Trab.
In der Familienklasse zeichneten die Richter die Stutenfamilie der StPrSt. Hera vom Gorrhof mit ihren Töchtern Hakuna Matata und dem diesjährigen Stutfohlen Havanna vom Gorrhof als Siegerfamilie mit der Schärpe aus. Eine Stutenfamilie im gewünschten Rasse-typ, einheitlich in Format und Ausdruck und mit guten Bewegungen.
Von den fünf gemeldeten Hengsten traten nur zwei den züchterischen Vergleich an. Zum Siegerhengst kürten die Richter, den jetzt siebenjährigen Aladin von Adlon aus der Mona-Lisa von Wargo aus der Zucht der Familie Schnebele. Ein im sehr guten Rassetyp stehen-der harmonischer Hengst mit viel Hengstpräsenz, Noblesse und gutem Kaliber. Im Schritt zeigte er sich stets taktsicher schreitend bei viel Raumgriff und Elastizität. Sein Trab beeindruckte durch energisches Abfußen, Schwung und Raumgriff und immer im bergauf.
Auf dem Reserveplatz stand der bereits neunzehnjährige Leistungshengst Janosch, ein Sohn des Jumbo und der Susi von Dirnstein. Ein Hengst mit viel Aufsatz und groß angelegter Schulterpartie, der sich im Trab stets gut aufgerichtet bewegte. Holger Bossong stellte diesen von ihm selbst gezüchteten Hengst aus.
Ein ganz besonderer Dank gilt der Familie Bischoff, für die Bewirtung und Bereitstellung ihrer Anlage und den Sponsoren für die großzügigen Ehrenpreise sowie dem Gastrichter Hans-Willy Kusserow von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz.
Pferdezuchtverband Baden-Württemberg Manfred Weber, Zuchtleiter