DSP-Hengsttage in München-Riem
19. bis 22. Januar 2022 in München-Riem
Don Royal-Sohn ist Dressursieger!
Was für ein Pferd! Für Gänsehaut-Feeling sorgte heute der bejubelte Sieger des Dressurlots. 47 Hengste wurden der Körkommission präsentiert, gekört wurden 23, acht erhielten den begehrten Titel „Prämienhengst“.
Diese Hengsttage waren besonders: Die pandemiebedingten Auflagen waren bekanntlich streng, auf Publikum musste verzichtet werden. Um die Veranstaltung aufgrund der Vorgabe „2G+“ trotzdem über die Bühne bringen zu können, musste sogar eigens ein Testzentrum auf dem Gelände errichtet werden. Und doch – als es galt, den Siegerhengst vom DSP-Champion und DSP-Prämienhengst Don Royal, zu feiern und ihm und seine Züchter und Besitzer applaudierend Respekt zu zollen, hätte die Stimmung besser kaum sein können. Da war wohl keiner in der Halle, der diesem Pferd den Titel nicht gönnte. Jörg Schrödter, der Sportkommissar Dressur der DSP-Hengsttage, geriet bei seinem Kommentar ins Schwärmen: „Dieser Hengst sucht seinesgleichen. Er präsentierte sich vom Temperament her überlegen, war immer ausgeglichen und doch sofort präsent, wenn es darum ging, sich zu zeigen. Der Trab ist dynamisch mit enormem Grundschwung, der Galopp sehr gut ausbalanciert, wobei er weit unterspringt. Und der Schritt ist sehr gut und gelassen. Man kann sich bei diesem Hengst sowohl in der Zucht als auch im Sport eine große Karriere vorstellen.“ Und als der Züchter und Besitzer Dr. Frank Klakow gebeten wurde, Vorführer Jan Crome-Sperling eine Ehrenrunde abzunehmen und den Hengst selbst zu präsentieren, ließ dieser sich das nicht zweimal sagen. Und der Mann kann’s (auch). Kein Wunder, der Tierarzt und Erfolgszüchter betreibt zusammen mit dem brandenburgischen Landgestüt Neustadt/Dosse im sachsen-anhaltinischen Krumke eine Besamungsstation. Er hat den Hengst, der erst Mitte Dezember zu Crome-Sperling wechselte, bis dahin täglich Weidegang hatte und zunächst in Krumke vorbereitet wurde, selbst aufgezogen. „Mein absoluter Liebling“ erklärt er, „total verschmust, dabei immer mit Freude bei der Arbeit“. Leistungsbereite Pferde gibt es aus dem von ihm seit rund 30 Jahren gepflegten DSP-Stamm viele: Die Mutter Queen Rubin II beispielsweise brachte bereits von Asgard’s Ibiza den ebenfalls in München gekörten Big Ben, der bei der WM der jungen Dressurpferde für Luxemburg erfolgreich war, ihre Vollschwester ist die international erfolgreiche DSP Queen Rubin, aus der Großmutter stammen Grand Prix-Pferde und S-Sieger und die Liste ließe sich fortsetzen. Einen Siegerhengst konnte Frank Klakow vor Jahren übrigens schon einmal stellen – einen Springsieger in Neustadt/Dosse. „Doch der Sieg hier in München“, so Frank Klakow, „das ist das absolute Highlight“.
Insgesamt wurden acht Hengste der Dressurkollektion mit einer Prämie ausgezeichnet: Neben dem Siegerhengst waren das Söhne von Benicio, Fair Game, Fürst Samarant, Maracanà, Top Gear, Vitalis und Zackerey. Der Sohn des Benicio, von der Zuchtgemeinschaft Bernau in Rosian gezogen und im Besitz der Sportpferde Beckmann GmbH, vereint auf der Mutterseite bestes DSP-Blut. Die Mutter ist eine Staatsprämienstute vom DSP-Prämienhengst Belantis I aus einer Tochter des DSP-Eltehengstes Quaterback. „Überragende Grundgangarten, ausdrucksvoller Trab und überragender Schritt“, so das Urteil der Körkommission über den Fuchs.
Züchter des ebenfalls prämierten Sohnes des auf dem Birkhof stationierten Fair Game aus einer Sandro Hit-Don Gregory-Stute ist Ernst Rus, Gingen, ausgestellt wurde der Schwarzbraune von der Xenophon 2 Gmbh, Bad Homburg. Dahinter steckt kein Geringerer als Sönke Rothenberger. Das Urteil der Jury – „sehr gut bergauf konstruiertes Pferd, ein vielversprechendes Gesamtpaket“ hörte sich der Team-Olympiasieger und -Weltmeister in München persönlich an. Und er hatte gleich doppelt Grund zur Freude: Er ist auch Besitzer des ebenfalls prämierten von der in der Schweiz ansässigen Fromecs AG aus einer Stute von Don Schufro-Sandro Hit gezogenen Top Gear-Sohn. „Taktsichere und kraftvolle Bewegung und eine hohe Versammlungsbereitschaft verheißend“, so Jörg Schrödters Kommentar.
Auch Mathieu Beckmann konnte seiner Sammlung gleich eine zweite Schärpe hinzufügen, denn auch sein Fürst Samarant-Sohn wurde prämiert. Züchter des Dunkelfuchses ist Reiner Bockholt, Steinfurt. „Ein Trab mit sehr viel Audruck, gute Lastaufnahme im Galopp und guter taktsicherer Schritt“ attestierte die Kommission dem Hengst aus der Zucht von Reiner Bockholt, Steinfurt.
Und noch ein „Zweifach-Täter“: Antonius Schulze-Averdiek aus Rosendahl, der schon den Springsieger dieser Hengsttage stellen konnte, ist Züchter und Besitz des Prämienhengstes von Maracanà, ein Sohn des in München am selben Tag als „DSP-Elitehengst“ geehrten Millennium. Gezogen wurde der Hengst aus einer Stute von Biasini-Ehrentusch.
Jörg Schrödter beschrieb ihn als „gleichmäßig gutes Pferd, das sowohl züchterisch als auch sportlich vielversprechend ist.“
Einer zeigte, dass er nicht nur über Pferde urteilen, sondern hervorragende Pferde auch selbst züchten kann: Dr. Dieter Schüle, Top-Dressurrichter mit internationalen Meriten, ist Züchter und Besitzer des prämierten Vitalis-Sohnes. Gezogen hat er den Fuchs aus seiner Staatsprämienstute Die Fidora von Foundation-Dean Martin. Mit der Großmutter des jungen Hengstes war die Züchtertochter selbst bis hin zu Europameisterschaften erfolgreich. „Ein schönes Bergauf-Pferd ohne Schwächen mit gleichmäßig guten Grundgangarten, gutem Genick und gutem Hinterbein“, lautete der Kommentar.
Die Riege der Prämienhengste komplettierte ein Hengst aus dem Besitz von Heinrich Ramsbrock, Menslage. Dr. Jürgen Bornhorst hat den Fuchs von Zack-Sohn Zackerey aus einer Staatsprämienstute von Ehrenwort-Weltmeyer gezogen. „Ein sehr harmonisches, nahezu perfektes Pferd“, so der Kommentar, „ein Riesengalopp, ein Trab mit großer Übersetzung und guter Balance, dazu ein sehr guter, geregelter Schritt. Ein Hengst, der keine Wünsche offenlässt“, so der begeisterte Kommentar des Dressurexperten.
Die Väter der weiteren gekörten Hengste sind Asgard’s Ibiza, Baron, Bel Amour, Benicio, Durello, Escamillo, Escolar, Jovian, Millennium, Secret (zwei gekörte Hengste), Top Gear, Totilas, Toto Jr. und Zackerey.
Die Bilanz von Torsten Große-Freese, Leiter der Körkommision, fiel mehr als zufrieden aus: „Vier spannende Tage liegen hinter uns“, so der Zuchtleiter des bayerischen Verbandes. „Wir sahen auch in der Breite sehr gute Hengste und sowohl in der Dressur wie auch schon im Springen Hengste von Ausnahmequalität an der Spitze.“
Und auch Heike Blessing-Maurer zog ein positives Fazit: „Die Voraussetzungen waren zweifellos schwierig“, so die Geschäftsführerin der Süddeutschen Pferdezuchtverbände Vermarktungs GmbH. „Aber die rundum positive Resonanz hat uns gezeigt, dass wir offensichtlich das Beste aus der Situation gemacht haben. Jetzt sind wir natürlich gespannt auf Freitag und Samstag kommender Woche.“
Die Online-Auktion der verkäuflichen Hengste auf dsp.horse24.com, zu deren Kollektion sowohl der Dressur- als auch der Springsieger und alle weiteren Prämienhengste gehören, endet für die Springhengste mit dem Bid up am Freitag, 28. Januar, ab 19.30 Uhr. Das Bid up der Dressurhengste beginnt am Samstag, 29. Januar, ebenfalls um 19.30 Uhr. Videos aller Hengste der Kollektion finden Sie auf dsp.horse24.com. Für weitere Informationen steht DSP-Vermarktungsleiter Fritz Fleischmann unter der Mobilnummer +49 (0) 151 53 11 57 83 gerne zur Verfügung. mic
Der erste Sieger ist gekürt
Mit der Schärpe des Springchampions wurde heute auf der Olympia-Reitanlage in München-Riem ein beeindruckender Brauner von Casino Grande geehrt, fünf weitere Springhengste wurden mit Prämien ausgezeichnet.
Auch wenn pandemiebedingt keine Zuschauer bei diesen 19. DSP-Hengsttagen erlaubt sind, als der Siegerhengst Springen an der Hand von Stefan Holtwiesche seine Ehrenrunden in der liebevoll dekorierten Arena drehte, war die Stimmung in der Olympia-Reithalle hervorragend. Standing ovations für den Braunen Casino Grande-Sohn aus der Zucht und im Besitz von Antonius Schulze-Averdiek! Die FN-Plakette in Gold gab’s dafür für den renommierten Züchter aus Westfalen, der den Löwenanteil seiner Sportpferde beim DSP eingetragen hat und von dem Moderator Hendrik Schulze Rückamp sagt: „Er ist eigentlich einer von uns.“ Gezogen hat der Mann aus Rosendahl seinen Siegerhengst aus einer Tochter des international unter dem Mexikaner Javier Fernandez erfolgreichen Havana Club. Aus der Großmutter von Cornet Obolensky, die selbst fünfjährig fürs Bundeschampionat qualifiziert war, stammt der gekörte, S-erfolgreiche Captain Fire-Sohn Colman. Auch in Lemwerder wird man sich freuen: Vater Casino Grande stammt wie schon sein Vater Casino Berlin aus der Zucht von Gerd Sosath und gehört zur Vererberriege der Station Sosath.
„Dieser DSP-Hengst hat alles, was das Springreiterherz sich wünschen kann“, kommentierte Andy Witzemann, der Sportkommissar Springen den Sieger im Namen der gesamten Körkommission. „Einen tollen Typ, grenzenloses Vermögen und außergewöhnliche Elastizität. Er kann einfach alles. Wir freuen uns sehr auf seine Zukunft in Sport und Zucht.“ Wo der Braune, der mit den Abmessungen der Hindernisse spielte und dabei stets die Übersicht behielt, seine Karriere starten wird, steht noch nicht fest, der Hengst steht zum Verkauf und bereichert die Online-Auktion, deren Bid up am Freitag, 28. Januar um 19.30 Uhr auf dsp.horse24.com beginnt.
Die Auktionskollektion bereichert auch ein Prämienhengst von Askari, bekannt vor allem als Vater von Simone Blums WM-Goldstute DSP Alice. Züchter des Braunen sind Rolf und Angelika Netzband aus Salzwedel in Sachsen-Anhalt, sie paarten ihre Staatsprämienstute von Diarado-Levisto an den DSP-Elitehengst an. Besitzer ist Joachim Heidenreich aus dem niedersächsischen Eschede. „Eine tolle Blutkombination“, schwärmte Andy Witzemann, „dazu kräftiger Abdruck und ganz viel Zug auf die andere Seite.“
Wer sich einen Prämienhengst der DSP-Hengsttage sichern möchte, hat wahrlich die Qual der Wahl, denn auch die weiteren vier Prämienhengste sind verkäuflich. Das ist zum einen ein Sohn des Diamant de Semilly, von Rita Moser aus Lambrechten in Österreich aus einer Stute von Cassini I-Sir Shostakovich xx gezogen. Besitzer des Holsteiners aus dem Stutenstamm 1228, dessen Mutter mit Diassini bereits einen ebenfalls gekörten Vollbruder des Prämienhengstes brachte, ist Jürgen Laue aus Gerbstedt in Sachsen-Anhalt. „Ein ganz abgeklärter Hengst mit ganz viel Vermögen. Besonders beeindruckend ist auch sein Interieur, er sprang mit viel Ruhe und großer Übersicht. Er hat die Kraft von Diamant de Semilly und die Leichtigkeit des Vollblutes auf der Mutterseite,“ so das Urteil der Kommission.
Vierter im Bunde der Prämienhengste ist ein Oldenburger Sohn des Herakles. Und wieder kann sich Gerd Sosath mit dem niederländischen Verhagen Horse Service, der als Züchter verantwortlich zeichnet, und dem Besitzer, der ebenfalls in den Niederlanden beheimateten Schep International Trade freuen: Herakles ist ein Sohn des Catoki, den Sosath in den internationalen Sport brachte. Mutter des Braunen ist eine Tochter des Zirocco Blue-Corland, zugrunde liegt der Holsteiner Stutenstamm 1859. „Aus Springreitersicht ein nahezu perfektes Pferd“, so Andy Witzemann. „Er bringt Vermögen und Reflexe mit und agiert mit Übersicht. Er erinnert wirklich sehr an Catoki“, sagte er in Richtung Lemwerder.
Und Egbert Schep zum zweiten: Bei einem weiteren Prämienhengst, den Moderator Hendrik Schulze Rückamp „den Sieger der Herzen“ nannte und der vom sachverständigen Publikum mit großem Applaus gefeiert wurde, zeichnet seine Firma nicht nur als Besitzer, sondern er selbst auch als Züchter verantwortlich. Gezogen hat der Niederländer aus der Provinz Utrecht den KWPN-Fuchshengst von Nixon van het Meulenhof aus einem renommierten niederländischen Stutenstamm, Muttervater ist Chacco-Blue. „Ein noch etwas jugendlich wirkender Hengst mit großrahmigem Körperbau und beinahe grenzenlosem Vermögen“. So das Urteil der Juroren. „Ein tolles Pferd für die Zukunft.“
Ein Hengst aus dem ersten Jahrgang des im baden-württembergischen Haupt- und Landgestüt stationierten Uriko-Sohnes Uno I komplettierte das Prämienlot. Ottmar Dittes aus Bretten in Baden-Württemberg hat den bildhübschen Dunkelbraunen aus einer Con Capitol-Araconit-Tochter gezogen, Besitzer ist Stefan Schumacher aus dem nordrhein-westfälischen Hamm. „Er ist wunderschön im Seitenbild, springt leichtfüßig, dabei effektiv. Er hat über die Körtage konstant alles richtig gemacht.“
Insgesamt wurden der Kommission 34 Springhengste präsentiert, einer wurde disqualifiziert, 18 erhielten das begehrte Körprädikat. Je zwei gekörte Söhne stellten Arezzo VDL und Emerald van het Ruytershof, die weiteren gekörten Junghengste stammen von Aganix du Seigneur, Balous Bellini, Cascadello I, Cicero Z, Don VHPZ, Like Angel, Manchester van’t Paradijs und Million Dollar.
Ab morgen, 21, Januar, stehen die Dressurspezialisten der diesjährigen DSP-Hengsttage im Fokus. Der Tag beginnt mit der Pflastermusterung um 10 Uhr, Longieren steht ab 13 Uhr auf dem Programm. Am Samstag, 22. Januar präsentieren sich die Hengste ab 9 Uhr zunächst freilaufend, bevor es auf die Schrittringe geht und die Körurteile verkündet werden. Die Siegerehrung erfolgt im Anschluss. Die gesamte Veranstaltung wird live auf ClipMyHorse.tv übertragen. mic
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