Landeschampionat in Weilheim/Teck 05. Juli 2025
Die Landeschampions Dressur stehen fest

Landeschampionat des 5j. Dressurpferdes For Magic K v. Fürst Magic / De Niro; Reiter & Züchter: Nikolaus Kühn; Besitzerin: Irmgard Berendsen
Foto: Doris Matthaes
Der Morgen bei den Landeschampionaten in Weilheim/Teck startete mit der Finalentscheidung bei den fünfjährigen Dressurpferden. Hier erlebte man eine Geschichte, die sich wohl jeder Züchter und Pferdebesitzer erträumt. Nikolaus Kühn hat den fünfjährigen Fürst Magic-Sohn For Magic K (Fürst Magic-De Niro, B.: Irmgard Berendsen) selbst gezogen, ausgebildet und nun zum Landeschampion geformt. Eine traumhafte Geschichte, ja die Runde der beiden in Weilheim glich auch einer Traumrunde. „Das war eine tolle Prüfung“, lobte das Richtertrio, bestehend aus Sonja Pilton, Michaela Grupen und Tim Koch und fügte hinzu: „Gleich der Arbeitstrab präsentierte sich dynamisch und kraftvoll abfußend bei guter Schulterfreiheit“. Zudem überzeugten das hohe Gleichmaß und Taktsicherheit. Einen kleinen „Schönheitsfehler“ gab es als For Magic K in der ersten Volte kurz angaloppierte, aber direkt wieder einen energisch abfußenden Trab fand. Im Trab vergaben die Richter verdient die Note von 8,8. Der Schritt präsentierte sich gut schreitend mit ordentlichem Über- und Vortritt (7,8). Für eine noch höhere Note könnte der DSP-Wallach hier noch mehr aus der Schulter kommen. Die Dynamik aus dem Trab zog sich auch im Galopp durch und so zeigte sich dieser kraftvoll ins Bergauf springend (8,2). „Das Pferd besticht auch durch seine innere Gelassenheit und Losgelassenheit. Wir haben auch eine zufriedene Anlehnung gesehen“, erläuterte Tim Koch. Auch im gesamten zeigte sich For Magic K sehr sicher, was in der Rittigkeit zu einer 8,3 führte. Diese Note vergaben die Richter auch im Gesamteindruck, woraus eine Endnote von 8,28 resultierte. Das bedeutete nicht nur den Titel „Landeschampion der fünfjährigen Dressurpferde“, sondern ebenso das Ticket für die Bundeschampionate.
Auf Rang zwei reihte sich ein weiteres vielversprechendes Pferd aus der Landeszucht ein. Die fünfjährige DSP-Stute Valentina (Viva Gold-Don Schufro) aus der Zucht von Kurt Fink hatte in der Vergangenheit schon auf sich aufmerksam gemacht. So avancierte sie 2023 beim Freilauf- und Freispringwettbewerb in Marbach zur Siegerin bei den Dreijährigen. In Weilheim kam nun ein weiterer Erfolg hinzu. So trabte die sympathische Stute unter dem Sattel von Christina Winkler zum Silberrang (8,04). Dabei überzeugte die Tochter des Viva Golds vor allem in ihrer Rittigkeit. „Sie besticht ganz sicher durch ihre zufriedene Art diese Prüfung zu präsentieren, was sich vor allem in der guten Maultätigkeit und in der zufriedenen Anlehnung widerspiegelt“. In der Note für die Rittigkeit vergaben die Richter die Note 8,3. Der Trab präsentierte sich taktsicher und aktiv abfußend (7,8). Teilweise könnte die Stute hier aus dem Hinterbein noch aktiver unterfußen. Der Schritt bildete ein weiteres Highlight, von Anfang an taktsicher und fleißig schreitend (8,3). „Der Galopp präsentierte sich sicher im Takt. Hier und da könnte sie noch mehr ins Bergauf springen“, erläuterte Tim Koch und vergab eine 7,8. Im Gesamteindruck stand die glatte 8, was ein Endergebnis von 8,04 ergab. Das bedeutete auch für Valentina das Ticket für das Bundeschampionat. Als letztes Paar machten es Ramona Ritzel und Sequoia (Sir Heinrich-Rheingau, Z.: Heiner Sommer, B.: Ramona Ritzel) noch einmal spannend. Mit einer sehr dynamischen Trabtour (8,3) und einem fleißig schreitenden Schritt mit viel Vor- und Übertritt (8,5) sorgten die beiden noch einmal für ordentlich Spannung. Doch im Galopp zeigte sich die Stute heute etwas übermotiviert (7,8), woraus unter anderem ein Umspringen im ersten Außengalopp resultierte. Das machte in der Note für die Rittigkeit Abstriche (7,0). Ohne diesen Fehler wäre für das Duo sicherlich noch mehr drin gewesen. Im Gesamteindruck stand eine 7,6, was eine Endnote von 7,84 ergab. Rang vier ging an Barbossa (Bohemian-Gribaldi, Z.: Christian Kraus, B.: Nicole Ferrari) (7,76).
Fred the Red erweitert Medaillensammlung
Passend zum Sommerwetter gab es bei den sechsjährigen Dressurpferden echtes Urlaubsfeeling, ja Mallora-Feeling. Nein, Spaß beiseite. Bei den sechsjährigen Dressurpferden gab es um den Sieg in der Dressurpferde M und damit verbunden den Titel „Landeschampion der sechsjährigen Dressurpferde“ ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen. Schlussendlich hatte die aus dem Zuchtgebiet Brandenburg-Anhalt stammende DSP-Stute Mallora (Morricone-Fürstenball, Z.: Landwirte Jung, B.: Gestüt Greim) unter dem Sattel von Ilsemarie Philipp die Nase vorn (8,16). Schon im vergangenen Jahr hatte sich die langbeinige Stute für das Bundeschampionat qualifiziert und sich dort im kleinen Finale eine Schleife gesichert. In Weilheim überzeugte Mallorca in allen drei Grundgangarten mit viel Gleichmaß und Taktsicherheit. Der Trab präsentierte sich aktiv abfußend und schwungvoll. In der ersten Trabverstärkung gab es einen kleinen Taktfehler. Auch die Seitengänge gelangen gleichmäßig (8,3). Der Schritt präsentierte sich mit viel Übertritt und gut an die Hand schreitend (8,6). Der gut ins Bergauf gesprungene Galopp wurde mit der glatten 8 bewertet. In der Rittigkeit machten neben dem Taktfehler in der ersten Trabverstärkung ein nicht ganz williges Rückwärtsrichten und ein etwas übermotiviertes Angaloppieren aus dem Schritt Abstriche (7,8). In der Perspektive gaben das Richtertrio, bestehend aus Michaela Grupen, Holger Martin und Tim Koch, eine 8,1. Mit einer Endnote von 8,16 qualifizierte sich Mallorca vom Gestüt Greim erneut für die Bundeschampionate. Über den Titel „Landeschampion der sechsjährigen Dressurpferde“ freute sich aber ein guter Bekannter. Der letztjährige Landeschampion der fünfjährigen Dressurpferde, Fred the Red, erweiterte unter seinem Reiter Christian Lanterdinger, seine Medaillensammlung und sicherte sich den heißbegehrten Titel. Fred the Red (Floriscount-Lord Leopold, Z.: Josef Staudenmayer, B.: Dressurstall Amberhof) wurde im vergangenen Jahr neben dem Landeschampion-Titel auch Vizechampion bei den DSP-Championaten und hatte die Bundeschampionate in Warendorf mit einer Platzierung im kleinen Finale abgeschlossen, damals noch unter dem Sattel von Anna-Louisa Fuchs. Nun hat der Wallach den Besitzer und auch Reiter gewechselt. In Weilheim bestach der sympathische Fuchswallach ebenso mit viel Gleichmaß. „Ein Pferd das sich zweifelsohne schwungvoll präsentierte, wobei heute im Trab die letzte Frische fehlte“, erläuterte Tim Koch (7,5). Ein echtes Highlight bildete der Schritt, großzügig durch den Körper schreitend (9,0). Auch der Galopp präsentierte sich gut ins Bergauf gesprungen. „Hier hätten wir uns auf allerhöchsten Niveau gewünscht, dass er noch etwas mehr in Versammlung präsentiert wird“, erläuterte Tim Koch und vergab für den Galopp eine 8,2. In der Rittigkeit machte unter anderem ein Angaloppieren in der Einleitung der Trabverstärkung Abstriche (7,8). In der Note für Perspektive vergaben die Richter eine 8,0, was eine Endnote von 8,1 ergab. Damit hatte Fred the Red unter dem Sattel von Christian Landertinger nicht nur den Titel des Landeschampion der sechsjährigen Dressurpferde sicher, sondern ebenso das Ticket für das Bundeschampionat. Dieses haben auch die drei Pferde, die punktgleich auf Rang drei, folgten. Das sind Vivanti (Vitalis-Sir Donnerhall, Z.: Josephine Binder, B.: Julian Bertz) vorgestellt von Antonia Goldbeck, Didi Veron (Don Martillo-Sir Oldenburg, Z.: Simone Koppenhöfer, B.: Gabriele Klössinger) vorgestellt von Lisa-Maria Klössinger und Fabulous Fenja (Fair Game-Lord Leopold, Z.: Thomas Casper, B.: Thomas Casper) vorgestellt von Anna-Lisa Schepper. Alle drei Pferde erhielten die Note 8,0.
Noch ein Champion für die Familie Kühn
Traditionell wird in einer Dressurpferdeprüfung der Klasse S* für sieben- und achtjährige Pferde um das Goldene Band für das beste Pferd aus der Landeszucht geritten. Insgesamt 16 Paare waren in Weilheim angetreten, ein gut gefülltes Starterfeld. Schlussendlich spiegelte sich die hohe Dichte an vielversprechenden Nachwuchshoffnungen auch in der Vergabe des Goldenen Bands wider. Es wurde hart gekämpft und schlussendlich entschieden nur wenige Punkte über den Titel. Das meiste Glück sowie enorm viel Potenzial hatten dabei FBW Denali Sun (Dohnanyi-Weltmeyer, Z.: Werner Häfner, B.: Christina Berghaus-Kohoutek) und Julia Kühn. Man kann aber fast schon sagen, dass sich dieser Erfolg mit bereits starken Platzierungen in dieser Saison angekündigt hat. In Weilheim tanzten die beiden zu 73,7 Prozent. Dabei setzten sie bereits in der Trabtour mit energisch abfußenden Verstärkungen und Seitengängen sowie viel Schub aus dem Hinterbein Akzente. Auch die Galopp- und Schritttour präsentierte sich sicher. Im Galopp punkteten die beiden, unter anderem in den Verstärkungen und der rechten Galopppirouette, wobei hier und da das noch junge Alter durchblitzte. Was sich aber durchweg verdeutlichte, war das hohe Potenzial des siebenjährigen Wallachs, was sich in der Note für Perspektive von 79,2 Prozent bemerkbar machte (Tageshöchstnote). In der technischen Note standen 68,2 Prozent. Das Goldene Band war den beiden sicher und damit durfte sich der Stall Kühn nach dem Sieg bei den fünfjährigen Dressurpferden über den nächsten Titel bei den diesjährigen Landeschampionaten freuen. Den Sieg in dieser Prüfung mussten die beiden aber an ein anderes Paar abgeben. Der achtjährige Westfale Dumbledore (Dark Sensation-Herzensdieb, Z.: Johann Hinnemann, B.: Idealpferd) punktete sich unter dem Sattel seines Ausbilderin Stefanie Lempart zu 73,9 Prozent und damit zur goldenen Schleife. Den beiden gelang insgesamt eine sichere Runde, wobei sie unter anderem in den Trabverstärkungen, den sehr gleichmäßigen Seitengängen sowie den sicheren Galoppwechseln punkteten. In der „technischen“ Note setzten sie sich mit 69 Prozent gegen die Konkurrenz durch. In der Note für Potenzial von 78,8 Prozent reihten sie die Richter jedoch auf Rang zwei ein. Stefanie Lemparts Händchen für die Ausbildung und Förderung von jungen Dressurpferden machte sich in Weilheim einfach einmal mehr bemerkbar. Auch die beiden Pferde FBW Farani (For Romance-Samico, Z.: ZG Kemmerer, B.: ZG Kemmerer) vorgestellt von Timo Kemmerer sowie Treffinger First Florence (Fürst William-Franziskus, Z.: Santina Treffinger, B.: Henry Treffinger) vorgestellt von Marielle Anumu waren den beiden Spitzenpaaren dicht auf den Fersen. FBW Farani (73,6 Prozent) und Treffinger’s First Florence (73,2 Prozent) reihten sich auf den Plätzen drei und vier ein. Auch eines der diesjährigen aufsteigenden Paare, Abrakadabra (Adoro-Weltmeyer, Z.: Werner Häfner, B.: Nadine Mergenthaler) und Nadine Mergenthaler, machte erneut auf sich aufmerksam und wurde mit 72,2 Prozent sowie Platz fünf belohnt. FBW Svenson (Secret-Sandro Hit, Z.: Erwin Feichtenbeiner, B.: Ingrid Schatz) komplettierten mit 71,9 Prozent die Platzierung. Und am Ende verdeutlichte sich, die Pferde aus der Landeszucht sind auch in der schweren Klasse einfach bärenstark unterwegs!
Sieger bei den Reitponys sorgt für Tränen der Rührung
Im Reitpferdeviereck machten auch heute die Sportponys den Anfang. Sechs Ponys hatten sich in die Starterliste eingetragen, fünf von ihnen dreijährig und eines vierjährig. Man sah eine recht ausgewogene Gruppe, wobei Next Dancer C wahrlich hervorstach, gar für große Begeisterung sorgte. Bereits in der Einlaufprüfung hatte der FS Next Diamond-Nachkomme (FS Next Diamond-Geronimo B, Z. und B.: Myriam Charar) für große Aufmerksamkeit gesorgt, musste sich aber noch hinter Next Darling M vorgestellt von Ann-Cathrin Rieg mit Platz zwei „begnügen“. Für das Siegerduo geht es in Münster weiter und damit war die Bahn frei. Im Finale legte Next Dancer C unter dem Sattel von Michele Schulmerig noch einmal eine gewaltige Schippe oben drauf und sorgte nicht nur bei seiner Reiterin für die ein oder andere Träne der Rührung. „Er ist einfach ein unglaublicher Schatz. Manchmal frage ich mich, was das für ein Pony ist. Vom ersten Tag ist er einfach ein absolutes Traumpony, so unkompliziert und so gut“, schwärmte Michele Schulmerig. Diesen Worten schloss sich das Richterduo bestehend aus Sonja Pilton und Tim Koch an und vergab wahre Traumnoten. Für den aktiv abfußenden Trab bei stets hohem Gleichmaß gab es die Note 8,5. Noch mehr überzeugte der Galopp, welcher sich traumhaft ins Bergauf gesprungen sowie in den Verstärkungen mit großem Raumgriff präsentierte (9,0). Und dann zückte das Richterduo noch die Idealnote von 10,0. Diese gab es für den toll schreitenden, absolut losgelassenen Schritt mit großen Vor- und Übertritt. Besser geht’s kaum! Das gilt auch für die Rittigkeit des Ponywallachs, der sich stets bei bestem Seitenbild und in sich schon sehr gut ausbalanciert präsentierte. Der Lohn: eine 9,0 für die Rittigkeit. Im Exterieur stand die Note 8,0, was in der Endabrechnung eine Traumnote von 8,9 ergab. Das bedeutete für den langbeinigen Ponywallach der überlegene und wahrlich verdiente Titel im Landeschampionat der Reitponys. Doch dem war für Michele Schulmerig nicht genug. Sie verdeutlichte in Weilheim einmal mehr, dass sie zu einer der erfolgreichsten Ponyausbilderinnen Deutschlands gehört. So stellte sie mit New Flame of Love (FS Next Diamond-D-Day AT, Z. u. B.: Lisa Hanser) auch den Vizechampion. Meisterlich vorgestellt sowie im Vergleich zur Einlaufprüfung nochmals gesteigert wurden die beiden in den drei Grundgangarten mit der glatten 8 belohnt. Auch in der Rittigkeit stand die 8,0. Im Exterieur vergaben die Richter eine 7,5, woraus eine Endnote von 7,9 resultierte. Yvonne Lommel komplettierte mit dem sympathischen Ponywallach Niemandsland B (Neverland-Golden West, Z. u. B.: Rudolf Bühner) das Podest (7,8). Beim diesjährigen Landeschampionat kann man erneut vor der Züchterfamilie Bühner den Hut ziehen. So stammten im heutigen Finale drei Ponys aus ihrer Zucht, wobei alle drei vielversprechenden Nachwuchshoffnungen gekonnt von Yvonne Lommel vorgestellt wurden. Chapeau!
Fiene-Liene sichert sich den Titel bei den dreijährigen Reitpferden
Im Finale der dreijährigen Stuten und Wallach wurden die Würfel im Vergleich zur Qualifikation neu gewürfelt. Der Qualifikationssieger True Diamonds konnte heute nicht ganz an die Leistungen des ersten Tages anknüpfen, wobei man dennoch vor allen dreijährigen Pferden sowie vor allem ihren Reitern heute erneut den Hut ziehen konnte. Alle präsentierten sich vorbildlich. Gleich in der ersten Gruppe entpuppte sich die spätere Landeschampionesse. Die Rede ist von der dreijährigen Fineline-Tochter Fiene-Liene (Fine Line-Quadrofino, Z. u. B.: Anton Herre) vorgestellt von Valentina Bronner. „Im Trab überzeugte die Stute durch ihre Kontinuität und ihre Anlehnung. Dabei präsentierte sie sich schwungvoll und sehr taktstabil“, erläuterte Tim Koch, der das Finale gemeinsam mit Michaela Grupen richtete (8,5). Der Galopp zeigte sich ähnlich konstruiert, gut ins Bergauf springend, vielleicht nicht ganz so qualitätvoll wie der Trab (8,0). Der Schritt überzeugte gelassen schreitend (8,0). Absolut bestechend war von Anfang bis Ende die gute Anlehnung, was sich vor allem in der Note für die Rittigkeit bemerkbar machte (8,5). Im Exterieur nahm die Stute die Note von 8,0 mit, was eine Endnote von 8,2 ergab. Damit stellte Anton Herre mit Fiene-Liene die nächste Landeschampionesse. Ebenfalls in der ersten Gruppe sowie auch hier schon direkt hinter der späteren Landeschampionesse startend, präsentierte sich der schicke dreijährige Wallach Flaconi (Fürst Zonik-Sandro King, Z.: Elena Schepper-Stark, B.: Michael Volpp). Flaconi wurde gekonnt von Lisa Volpp vorgestellt. „Flaconi zeigte sich heute sehr eifrig. Im Trab konnte er den Fleiß wirklich in Schwung umwandeln“, erläuterte Tim Koch und vergab hierfür eine 8,0. Noch besser lief es im Galopp, wo das Richterduo für die gute Bergauftendenz und den guten Bodengewinn eine 8,5 vergab. Der Schritt zeigte sich losgelassen schreitend, wenn auch nicht mit dem größten Vor- und Übertritt (7,5). „Beim Zügel-aus-der-Hand-kauen-lassen hätten wir uns ein noch schöneres Dehnen an die Hand gewünscht“, erläuterte Tim Koch, was in der Note für Rittigkeit kaum Abstriche machen sollte (8,0). In der Note für Exterieur stand eine 8,0, was im gesamten ebenso die glatte 8 ergab. Diese Note erreichte auch das gestrige Siegerpaar, Mareike Mimberg-Hess und der langbeinige True Diamonds (Total Diamond-Dancing World, Z.: Johannes Gaab, B.: Gestüt Erlenhof). Der Vortagessieger präsentierte sich heute im Vergleich zur Einlaufprüfung festgehaltener in der Oberlinie, was sich besonders im Trab bemerkbar machte (7,5). Der Wallach fand aber immer besser in die Prüfung rein und punktete im Galopp (8,0) und im Schritt (8,5). In der Rittigkeit gab es durch die anfängliche Anspannung kleine Abstriche (7,5). Hinzu kam die Note von 8,5 für das Exterieur, woraus ebenso die glatte 8 sowie der Vizechampion-Titel resultierte. Rang vier ging an Ellen Stengele mit Vamos, einem Va Bene-Nachkomme (Va Bene-Don Diamond) aus der Zucht und im Besitz der Zuchtgemeinschaft Linz (7,9).
Start-Ziel-Sieg für Valentin bei den Vierjährigen
Wow, was war das für ein Finale bei den vierjährigen Stuten und Wallache. Gleich die erste Gruppe setzte große Ausrufezeichen, wobei auch aus dieser Gruppe der spätere Landeschampion stammen sollte. Die Rede ist von Valentin. Der Va Bene-Nachkomme stammt aus der Zucht der Züchtergemeinschaft Nadine und Carsten Grill und wurde meisterlich von seiner Besitzerin Bianca Huber vorgestellt. „Im Trab begeisterte Valentin mit hoher Elastizität, schön spurend und immer in der Balance. Getoppt wurde das noch einmal im Galopp, wo sich genauso wie im Trab ein kraftvolles Abfußen zeigte. Zudem präsentierte sich der Galopp gut ins Bergauf gesprungen“, lobte Holger Martin, der das Finale der vierjährigen Stuten und Wallache gemeinsam mit Michaela Grupen richtete. Im Trab stand die Note 8,5. Den Galopp bewerte das Richterduo mit der Traumnote 9,0. Auch der Schritt zeigte sich raumgreifend schreitend. Dabei sollte ein kleine Stockung bei B keine Abstriche machen (8,5). Die gute Balance, hohe Taktsicherheit und das harmonische Seitenbild führte in der Note für die Rittigkeit zu einer 8,5. Aus der Qualifikation nahm Valentin die Note von 8,0 für das Exterieur mit, was eine Endnote von 8,5 ergab. Das sollte bis zum Schluss in einem wahrlich stark besetzten Starterfeld für die den wohlverdienten Sieg reichen. Einen tollen Abschluss eines mehr als erfolgreichen Tages fand auch Julia Kühn. Nach den Titeln bei den fünfjährigen und siebenjährigen Dressurpferden stellte die Familie Kühn mit der For Dance-Tochter Florine (For Dance-Disco Tänzer, Z.: Werner Häfner, B.: Stall Kühn) auch die Vizechampionesse bei den vierjährigen Reitpferden. Dabei wusste die sympathische Stute unter dem Sattel von Julia Kühn besonders in puncto Losgelassenheit und damit verbunden in der Rittigkeit zu überzeugen. „Wir möchten mit der Note für die Durchlässigkeit beginnen. Florine präsentierte sich sehr gleichmäßig in der Anlehnung und zeigte sich sehr zufrieden gehend. Alleine dieser Eindruck erzeugt Harmonie, was wir mit einer 9,0 bewertet haben“, erläuterte Holger Martin. Auch die Grundgangarten wussten zu überzeugen. Der laut Holger Martin schöne Bewegungsablauf in Trab und Galopp wurde jeweils mit einer 8,5 belohnt. Im Schritt hätte man sich heute ein noch großzügigeres Vorfußen gewünscht (8,0). Im Exterieur stand die Note 8,0, was eine Endnote von 8,4 ergab. Doch der Silberrang wurde noch ein weiteres Mal vergeben. So darf sich auch Glamorous Gigi (Global Player-Hofrat, Z.: Verena Lang-Wengert, B.: Thomas Casper) als Vizechampionesse bezeichnen. Nicola Haug stellte die vielversprechende Stute vor, wobei die Global Player-Tochter vor allem im Trab brillierte. Dieser präsentierte sich kraftvoll abfußend und mit einem hohen Gleichmaß (9,0). Ebenso super ausbalanciert und gut ins Bergauf springend zeigte sich der Galopp (8,5). Für den gut durch den Körper schreitenden Schritt mit gutem Vor- und Übertritt vergaben die Richter eine 8,5. Die Endnote von 8,2 wurde durch die Noten für die Durchlässigkeit (8,0) und das Exterieur (8,0) komplettiert. „Insgesamt wünschen wir uns den Ganaschenwinkel teilweise etwas geöffneter“, erläuterte Holger Martin. Die Siegerin der Einlaufprüfung, Daydream (Don Juan de Hus-Tomahawk, Z. u. B.: Sabine Reisenauer) vorgestellt von Ines Fleischmann, folgte im Finale auf Rang vier (8,3).
Birkhof’s Sané tanzt in einer eigenen Liga
Mit Spannung wird alljährlich die Konkurrenz der drei- und vierjährigen Hengste erwartet. Dieses Jahr gingen zwei dreijährige und ein vierjähriger Hengst im Finale. Zum Champion wurde der „Älteste“ im Bundes gekürt: Birkhof’s Sané, der Sohn des So Perfect aus einer Dancing World-Mutter. Der imposante Rappe stammt aus der Zucht von Johannes Gaab und steht im Besitz von Thomas Casper. In Szene gesetzt wurde er wahrlich meisterlich von Nicola Haug. Schon in der Einlaufprüfung war den beiden eine wahre Traumrunde gelungen. Und, was soll man sagen? Genau die gleiche Traumrunde gelang Birkhof’s Sané und Nicola Haug auch im Finale oder wie es Holger Martin erläuterte: „Um dieses Pferd müssen wir uns glaube ich keine Sorgen machen. Wer gestern schon dabei war, hat gesehen, dass dieser Hengst traben kann. Das hat er heute wieder gezeigt“. Der Trab mit toller Mechanik und hoher Taktsicherheit wurde mit der glatten 9 bewertet. Der Galopp ist ebenfalls in Bergauf angelegt und präsentierte sich kraftvoll durchspringend sowie schon gut ausbalanciert (8,5). „Der Schritt zeigte sich grundsätzlich geregelt und gut räumend. Für eine noch höhere Note könnte er vielleicht noch mehr durch den Körper schreiten“, erläuterte Holger Martin (8,0) und fügte die Note für die Rittigkeit hinzu: „Die tolle Vorstellung vom Nicola Haug führte in der Rittigkeit zu einer Note von 9,0“. Die Note für das Exterieur nahm der bildhübsche und toll proportionierte Hengst mit einer 9,5 aus der Einlaufprüfung mit, woraus eine Endnote von 8,8 resultierte. Damit befand sich Birkhof’s Sané wahrlich in einer eigenen Liga und durfte sich verdient die Siegerschärpe im Landeschampionat der drei- und vierjährigen Hengste umhängen. Auf dem Vizerang folgte der dreijährige Hengst Sharon (Secret-Fürstenball, Z. u. B.: Hannes Vogler) vorgestellt von Yvonne Lommel (8,2). Auch dieser Hengst verfügt über drei sehr gute Grundgangarten, wobei der toll ins Bergauf gesprungene Galopp hervorzuheben ist (8,5). Im Trab und Schritt stand jeweils die Note 8,0. Die Vorstellung von Sharon war geprägt von einem hohen Gleichmaß bei stets harmonischen Seitenbild, was in der Note für die Durchlässigkeit zu einer 8,5 führte. Im Exterieur nahm der sympathische Hengst eine 8,0 mit. Lukas Maier komplettierte mit dem dreijährigen Hengst Rebound (Springbank II-Sandro Hit, Z.: Friedbert Ruetz, B.: Haupt- und Landgestüt Marbach) das Podest (8,1). Text: Mona Wieland Foto: Doris Matthaes