Finaltag bei den Landeschampionaten in Weilheim/Teck!
Entscheidungen bei den Dressurpferden, sowie den Reitpferden und -ponys
Den Auftakt machten zunächst die Dressurpferde, wobei sich das Gestüt Birkhof gleich über zwei Titel freuen durfte. Der erste Titel der nach Donzdorf geht gab es bei den sechsjährigen Dressurpferden zu bejubeln. Hier heißt der Champion Birkhof's Firefly FBW, der Sohn des Fair Game aus einer Fürst Heinrich-Mutter (Z.: Gebhard Geiger, B.: Thomas Casper), der erneut meisterlich von Anna-Lisa Schepper in Szene gesetzt wurde. Die Beiden können bereits auf eine erfolgreiche Karriere blicken, beginnend mit dem Landestitel bei den vierjährigen Stuten und Wallachen, gefolgt vom Vize-Landestitel im letzten Jahr und dem Titel DSP-Champion der fünfjährigen Dressurpferde. Der nächste Titel in der Sammlung lautet Landeschampion der sechsjährigen Dressurpferde! Firefly zeigte sich in Weilheim im Trab mit viel Grundschwung, guter Schwebephase und toller Kadenz in den Seitengängen - 8,5 im Trab. Der Schritt war taktrein und gelassen, man hätte sich nur etwas mehr Übertritt gewünscht, 7,5. Im Galopp zeigte der sympathische Wallach zunächst leichte Spannung und man hätte sich das Hinterbein in der Verstärkung noch etwas mehr unter den Körper gewünscht, ansonsten war der Galopp allerdings sicher im bergauf und von einer guten Lastaufnahme geprägt, 8,5. Die Seitengänge wurden ungemein fließend vorgetragen in toller Selbsthaltung, die Anlehnung war stets leicht und Firefly war immer vor den Hilfen seiner Reiterin. Der erste Wechsel war zwar in zwei Phasen gesprungen, der zweite wurde dann gut gezeigt. Für die Durchlässigkeit vergaben die Richter eine 7,5, der Gesamteindruck wurde mit 8,5 bewertet - macht eine 8,1 insgesamt, die zum Sieg in der Prüfung führte. Auf Rang zwei landete Ilsemarie Philipp im Sattel der der Hannoveraner Stute Riminis Queen v. Revolution-Ehrentanz I (Z.+B.: Gestüt Greim) mit einer Endnote von 8,0. Damit schafften die beiden erstplatzierten Pferde auch den Sprung über die 8,0 Hürde und sicherten sich ihre Tickets für Warendorf. Das zweitbeste Pferd der Landeszucht rangierte auf Rang sechs mit einer Endnote von 7,3: Her Majesty, die Marbacher Hauptgestütsstute abstammend von Helium-Bordeaux unter dem Sattel von Lukas Maier. Die Stute stammt aus der Zucht von Matthias Schönenberger.
Über den zweiten Titel durfte sich das Team vom Gestüt Birkhof bei den sieben- bis neunjährigen Dressurpferden freuen, die traditionell in der Dressurprüfung der Klasse S* um das Goldene Band für das beste Pferd der Landeszucht, konkurrieren. Birkhof's Zimtstern FBW v. Zalando-Sir Oldenburg (Z.: Lothar Lilge, B.: Thomas Casper) führte unter Anna Casper die Ehrenrunde der Prüfung an und durfte auch im Rahmen der Championatsehrung erneut seine Runde drehen. Der achtjährige Braune konnte sich schon 2021 unter Anna Casper's Sattel beweisen, als er zum Landeschampion der sechsjährigen Dressurpferde avancierte. Einige Wochen später konnten die Beiden sich auch in Warendorf präsentieren. Letztes Jahr folgte der Sprung in die schwere Klasse, in der sich Zimtstern nun immer mehr etabliert. Heute setzte sich das Paar mit rund 2% Abstand gegen die Konkurrenz durch. Für eine unheimlich harmonische Runde vergaben die Richter 71,965%. Auf Rang zwei durfte Familie Casper gleich noch einmal Jubeln: Nicole Casper hatte ihren Zabalou (Z.: ZG Martin und Simone Meder) gesattelt und pilotierte den Wallach aus der Landeszucht zu 69,802%. Zabalou's Mutter ist übrigens Mutter drei gekörter Hengste: Topas, Lord Leopold und Cherubin.
Den Auftakt hatten direkt am Morgen die fünfjährigen Dressurpferde gemacht. Und hier trabte gleich das erste Starterpaar des Tages zum Titel: Chiara Göbel hatte die Vitalis-San Amour I-Tochter Vjera gesattelt. Vjera stammt aus der Zucht des Gestüts Greim, in dessen Besitz sie unverändert steht. Und sie ist keine Unbekannte: Die aus der Landeszucht stammende Stute machte das erste Mal 2021 mit ihrem Auftritt im Rahmen der Franz-Strahl-Schäfer Schau auf sich aufmerksam. 2022 folgte dann Rang drei beim Landeschampionat der vierjährigen Stuten und Wallache und die Nominierung für das Bundeschampionat. Dort liefen Chiara Göbel und Vjera zur Höchstform auf und schafften es im starken Starterfeld ins Finale. Und auch heute stellte die junge Amazone die sympathische und bewegungsstarke Stute gewohnt einfühlsam vor. Vom ersten Trabtritt an zeigte sich Vjera sicher durch den Körper schwingend und gut im vorwärts, mit viel Schulterfreiheit und Ausdruck - 9,0 für den Trab. Der Schritt war sofort klar im Takt und fleißig, vielleicht an der Grenze zu eifrig, 8,0. Der Galopp war sicher im bergauf und gleichmäßig, man wünschte sich eventuell etwas mehr Elastizität, 7,5. Für die Durchlässigkeit gab es die 8,0, für den Gesamteindruck die 8,5 - macht im Endergebnis 8,2. Das bedeutete den Sieg in der Prüfung und zugleich der Titel "Landeschampion der fünfjährigen Dressurpferde"! Rang zwei teilten sich gleich zwei vielversprechende Pferde aus der Landeszucht. Zum einen die Secret-Dancing World-Tochter Sally aus der Zucht von Frieder Heilemann und in Besitz von Andrea Schöler-Babic. Im Sattel Platz genommen hatte Jana Schrödter. Sally zeigte sich mit sehr gutem Takt im Trab, stets elastisch und durchlässig durch den Körper, etwas fleißiger hätte man sich den Trab vielleicht noch gewünscht (8,0.). Den Schritt zeigte sie gelassen schreitend (7,5), der Galopp war ausbalanciert und gut vor der Reiterin (8,0). Durchlässigkeit und Gesamteindruck wurden jeweils mit 8,5 bewertet, macht insgesamt eine 8,1. Die gleiche Endnote gab es für Sir Copperfield v. Secret-Belantis I (Z.: Heike Gehrung-Krauter, B.: Thomas Casper) unter Lisa Casper. Der Wallach gefiel mit seinem leichtfüßigen und ausdrucksstarken Trab (8,5), zeigte den Schritt gut im Takt aber mit etwas knappen Übertritt (7,0), der Galopp war immer im bergauf und erhaben (8,5), die Durchlässigkeit wurde mit 8,0 bewertet, der Gesamteindruck mit 8,5. Die drei besprochenen Pferde schafften allesamt die magische Hürde von 8,0 und lösten damit ihr Ticket zum Bundeschampionat.
Spannung im Reitpferdeviereck
Bei den jüngsten Nachwuchstalenten machten auch die Sportponys den Anfang. Drei Ponys hatten sich in die Starterliste eingetragen, zwei von ihnen dreijährig und eines vierjährig. Man sah eine recht ausgewogene Gruppe, bei der am Ende die dreijährige Catch Me v. Cosmo Royale-Arts-Dancer-Boy die Nase vorn hatte. Züchterin, Reiterin und Besitzerin in Personalunion ist Anna-Katharina Sporkert. Die Richter lobten die absolut harmonische und stets losgelassene Runde der Stute, die ihre Aufgabe komplett zufrieden absolvierte. Der Trab war leichtfüßig vorgetragen (8,0), der Galopp zwar nicht ganz so räumend wie gewünscht aber sicher im Takt (7,5), der Schritt war super durch den Körper vorgetragen (8,0). Für die Ausbildung gab es ebenfalls die 8,0, die Gebäudenote wurde mit 8,0 übernommen, ergibt 7,9 für die neue Landeschampionesse. Auf Rang zwei rangierte der Sieger der Qualifikation, Dublin v. Donchester-Diamond (Z.: Rudolf Brügge) unter dem Sattel ihrer Besitzerin Vera Breidenbach. Der über das Marbacher Wochenende in den Besitz seiner Reiterin gewechselte Wallach zeigte sich heute etwas übereifrig. Seine Endnote lautete 7,6.
Im Finale der dreijährigen Stuten und Wallache ging der Sieg und damit den Titel an die die Sir Heinrich-Rheingau-Tochter Sequoia unter dem Sattel ihrer Ausbilderin Ramona Ritzel. Die Fuchsstute stammt aus der Zucht von Heiner Sommer und steht in Besitz ihrer Reiterin. Sie zeigte sich schön ausbalanciert und besonders ausdrucksvoll im Trab (8,0), der Schritt war sicher durch den Körper präsentiert und klar im Takt (8,0) und der Galopp war gut im bergauf angelegt und groß im Raumgriff (8,5). Sequoia ließ kaum Wünsche bei ihrer Vorstellung offen und gefiel mit ihrem Esprit. Für die Ausbildung gab es eine 8,5, das Gebäude war mit 7,5 bewertet worden - macht eine 8,1 für die neue Championesse. Zum Vizechampion mit der Endnote avancierte Be Great, der Sohn des Bohemian-For Romance I aus der Zucht von Gerhard Franz und in Besitz von Thomas Casper stehend. Der Wallach gefiel mit seinem hohen Maße an Elastizität und seiner unerschütterlichen Gelassenheit, ohne dabei an Ausdruck zu verlieren.
Bei den vierjährigen Stuten und Wallachen ließ sich der Sieger der Qualifikation auch den Sieg im Finale nicht nehmen und avancierte zum neuen Landeschampion. Somersby T, ein Sohn des Sir Donnerhall I aus einer L'Espoir-Mutter stammt aus der Zucht der Zuchtgemeinschaft Thanner und Kronmüller und steht in Besitz von Peter Thanner. Im Sattel des neuen Champions saß Lisa Horler. Der Trab wies er einen guten Grundschwung auf und vor allem die Vorhandarbeit war spektakulär anzusehen, bei immer korrespondierender Hinterhand - 9,0. Der Galopp stand dem Trab in nichts nach und wurde ebenfalls mit 9,0 bewertet, der Schritt wurde im Verlauf besser, hätte allerdings ergiebiger sein können (7,5). Für die Ausbildung zückten die Richter eine 8,5, für das Gebäude hatte der Wallach am Vortrag eine 7,5 bekommen. Zum Vize-Titel pilotierte Ines Fleischmann den Dante Weltino-Fürstenball-Sohn Dante's Sunrise S (Z.+B.: Sabine Reisenauer). Der moderne und bewegungsstarke Wallach musste sich mit 8,3 nur knapp geschlagen geben.
Mit Spannung wird alljährlich die Konkurrenz der drei- und vierjährigen Hengste erwartet. Dieses Jahr gingen zwei Hengste, jeweils einer aus dem Jahrgang 2019 und einer aus 2020, im Finale. Zum Champion wurde der jüngere von Beiden gekürt: Barbossa, der Sohn des Bohemian aus einer Gribaldi-Mutter. Der imposante Rappe stammt aus der Zucht von Christian Kraus und steht in Besitz von Thomas Casper. In Szene gesetzt wurde er von Anna-Lisa Schepper. Im Kommentar wiesen die Richter eindrücklich darauf hin, dass der Hengst natürlich weniger Erfahrung hat, da er ein Jahr in der Ausbildung hinter her ist im Vergleich zu seinem Mitbewerber. Der Trab war kraftvoll und gut aus dem Hinterbein vorgetragen, auch wenn vielleicht die letzte Gelassenheit und das letzte Durchschwingen fehlte, 8,0. Der Schritt war das Highlight der Vorstellung, fleißig abfußend mit viel Vortritt (8,5), der Galopp war schön gleichmäßig durchgesprungen und wies eine gute Schwebephase auf (8,0). Da sich der Hengst ausbildungstechnisch definitiv auf den richtigen Weg befindet gab es eine 8,0, für das Gebäude hatte Barbossa am Vortag die 9,0 erhalten. Mit einer 8,3 sicherte sich der Dreijährige knapp den Titel.
Vizechampion wurde Fred the Red v. Floriscount-Lord Leopold (Z.: Josef Staudenmayer, B.: Ellen Stengele) unter Hanna Stengele. Der wunderbar aufgemachte Fuchs erwies sich als wahrer Taktmeister und rangierte mit 8,2 nur knapp hinter dem Champion.
Die Landeschampions in Weilheim/Teck 2023 sind gekürt. Am Sonntag wartet nun noch das züchterische Highlight, bei dem die Stuten in den Fokus gerückt werden: Die Franz-Strahl-Schäfer-Schau startet um 9.00 Uhr. (mst)