Spannung im Viereck zu den Landeschampionate Weilheim/Teck
In Weilheim/Teck brachten sich die Dressurpferde, sowie die Reitpferde und -ponys für die Finalprüfungen am Samstag in Stellung
Der Freitag stand bei den Landeschampionaten in Weilheim/Teck ganz im Zeichen der Viereckspezialisten. Die fünf- und sechsjährigen Dressurpferde hatten die Möglichkeit sich mit der Atmosphäre in ihren Einlaufprüfungen vertraut zu machen, für die drei- und vierjährigen Reitpferde und -ponys ging es um die Finaltickets für Samstag.
Die Viereckspezialisten
Am Morgen stand zunächst eine Dressurpferdeprüfung der Klasse L für fünf- bis siebenjährige Pferde auf dem Programm. An den Start gingen vier Fünfjährige, davon gleich drei Nachkommen des Secrets. Die Nase vorn hatte letztlich allerdings eine aus der Landeszucht stammende Tochter des For Romance aus einer Samarant-Mutter, aus der Zucht von Karl Bernauer und in Besitz ihrer Reiterin Elina Schulte-Weyers. Die noble Dunkelfuchsstute zeigte eine sehr gleichmäßige und souveräne Runde mit einer guten Trabtour, einen gleichmäßig bergauf gesprungenen Galopp und einen taktmäßigen Schritt. Als Noten gab es durchweg die 7,5 - macht auch als Endnote die 7,5. Mit einer 7,3 auf Rang zwei dahinter, rangierte Maria Siegle im Sattel des Secret-Florestan I-Sohn Secrets Boy. Der braune Oldenburger stammt aus der Zucht von Hermann Lübke und steht in Besitz von Dr. Konstantin Kurfiss.
In der Dressurpferdeprüfung der Klasse M für fünf- bis siebenjährige Pferde setzte sich die Trakehnerstute Kind of Magic an die Spitze des Feldes. Im Sattel der Helium-All Inclusive-Tochter (Z.: Gestüt Tasdorf/Petra Wilm UG & Co. KG, B.: Andrea Feller) hatte Lisa Horler Platz genommen. Die Stute glänzte besonders mit ihrer imposanten Trabtour (8,5) und auch in puncto Durchlässigkeit und Gesamteindruck (8,5 und 8,0) gab es kaum etwas zu bemängeln. Für den Schritt und Galopp gab es jeweils die 7,5, macht insgesamt eine 8,0. Geschlagen geben musste sich Sebastian Horler mit dem ein Jahr älteren Enrico, einem westfälischen Wallach von Escolar-Del Piero (Z.: Britta Lienhardt, B.: Equus Invest). Der großrahmige Braune zeigte eine souveräne Runde, zeitweise allerdings etwas über dem Tempo. Am Ende gab es eine 7,8 für die Vorstellung. Das beste Pferd aus der Landeszucht rangierte auf Rang drei: Lukas Maier hatte die Marbacher Hauptgestütsstute Her Majesty v. Helium-Bordeaux (Z.: Matthias Schönenberger) gesattelt. Für das Paar gab es eine 7,0.
Die jungen Nachwuchstalente
Die Qualifikation der vierjährigen Stuten und Wallache war die mit 19 Teilnehmern am stärksten besetzte Prüfung dieses Tages. Und am Ende war es erneut Lisa Horler, die im Sattel des Siegers saß: Somersby T, ein Sohn des Sir Donnerhall I-L'Espoir stammt aus der Zucht der ZG Thanner und Kronmüller und steht in Besitz von Peter Thanner. Der Rappe glänzte mit drei tollen Grundgangarten - ausdrucksstark und losgelassen im Trab, im Galopp immer bergauf und raumgreifend, für beide Grundgangarten gab es die 9,0. Der Schritt wurde mit 8 bewertet, für die Ausbildung gab es die 8,5, für das Gebäude die 7,5. Insgesamt schlug eine 8,4 zu Buche. Rang zwei ging an den Vitalis-Sir Donnerhall I-Sohn Vivanti unter dem Sattel von Antonia Goldbeck mit einer 8,0. Der Fuchs wurde von Josephine Binder gezogen und steht in Besitz von Julian Bertz.
Bei den dreijährigen Stuten und Wallachen war es ein Sohn des La Vie der die Konkurrenz für sich entschied. Leonidas stammt aus einer Rivero II-Mutter, als Züchter tritt Andreas Stöckle in Erscheinung, Besitzer ist Michael Widmann. Vorgestellt wurde der Wallach von Lisa Buchhold. Leichte Abstriche musste der Dunkelfuchs im Gebäude hinnehmen (7,5), ansonsten gab es durchweg die 8,5 - 8,3 schlug damit am Ende zu Buche. Im Finale wird man den Sieger allerdings nicht wiedersehen, da er aus dem Zuchtgebiet Bayern stammt. Bestes Pferd der Landeszucht wurde Valeriè v. Vitalis-Zalando aus der Zucht und in Besitz von Josef Rief auf Rang zwei. Christina Winkler stellte die mit einer imposanten Trabmechanik ausgestattete Stute vor. Nicht verwunderlich das es für den Trab eine 9,0 gab. Ausbildung und Galopp wurden mit 8,0 bewertet, Gebäude und Schritt jeweils mit 7,5, macht insgesamt eine 8,0.
In der Qualifikation der drei- und vierjährigen Hengste gingen drei dreijährige und ein vierjähriger Hengst an den Start und letztlich setzte sich der dreijährige Escamillo-Fürstenball-Sohn Elocin unter dem Sattel von Anna Casper an die Spitze des Feldes. Der Escamillo-Sohn stammt aus der Zucht von Karl Franz Martin und steht in Besitz von Thomas Casper. Highlight der Prüfung war sicher der Galopp - super im bergauf, gut unter den Schwerpunkt springend, da blieben kaum Wünsche offen, 9,0. Für Trab, Schritt und Gebäude gab es die 8,5, die Ausbildung wurde mit 8,0 bewertet. Mit einer Endnote von 8,5 setzte sich der aus dem Zuchtgebiet Rheinland-Pfalz/Saar stammende Hengst durch. Bester aus der Landeszucht stammende Hengste war der ebenfalls dreijährige Bohemian-Gribaldi-Sohn Barbossa, der von Anna-Lisa Schepper in Szene gesetzt wurde. Züchter des Rappens ist Christian Kraus, als Besitzer tritt erneut Thomas Casper in Erscheinung. Barbossa beeindruckte nicht nur mit seinem vorbildlichen Exterieur (Gebäude: 9,0), sondern konnte auch mit seiner Bewegungsdynamik begeistern. Trab, Galopp und Ausbildung wurden jeweils mit 8,0 bewertet, für den taktsicheren Schritt gab es die 8,5. Mit einer 8,3 rangierte der Hengst auf Rang zwei.
Im Reitpferdeviereck hatten auch die drei- und vierjährigen Ponys ihren Auftritt. Mit deutlichem Abstand konnte sich ein Bekannter den Sieg sichern: der in Baden-Württemberg gezogene Dublin v. Donchester-Diamond (Z.: Rudolf Brügge) wurde von seiner Besitzerin Vera Breidenbach in Szene gesetzt. Sie hatte den sympathischen Braunen anlässlich des Marbacher Wochenendes 2021 erworben, als Dublin seine Körung als Reitponysiegerhengst verlassen hatte. Nun kann der Vierjährige auch im Viereck auf ganzer Linie überzeugen. Besonders zu betonen ist der sehr gut bergauf gesprungene Galopp (8,5) und der äußerst taktsichere Schritt (8,0). Für Ausbildung und Gebäude vergaben jeweils eine 8,5, der Trab wurde mit 7,5 bewertet - macht eine Endnote von 8,2. Das beste dreijährige Pony der Prüfung landete auf Rang zwei und stammt ebenfalls aus der Landeszucht: Catch Me v. Cosmo Royale-Arts-Dancer-Boy unter ihrer Züchterin und Besitzerin Anna-Katharina Sporkert. Die Palomino-Stute zeigte eine gleichmäßige Runde bei guter Rittigkeit. Für die Ausbildung und das Gebäude gab es jeweils die 8,0, für Schritt und Trab gab es jeweils die 7,5 und für den Galopp die 7,0 - 7,6 schlug als Endergebnis zu Buche.
Der Samstag ist wieder Finaltag! Los geht es um 8.30 Uhr mit den fünfjährigen Dressurpferden, gefolgt von den sechsjährigen Dressurpferden und den sieben- bis neunjährigen Dressurpferden, die um das Goldene Band konkurrieren. Im Reitpferdeviereck wird es dann ab 15.30 Uhr spannend. (mst)